Sie wollen Ihre Kunden binden und tun deshalb viel für eine gute Beratungsqualität, für moderne Zugangswege und schlanke Prozesse?
Doch wer schaut genauer hin, ob die richtigen Produkte forciert werden, um nachhaltige Kundenbindung zu erzielen? Hier kommen 3 Bankprodukte, die häufig unterschätzt werden.
Bankprodukte erzeugen eine besonders hohe Kundenbindung, wenn sie mehrere Effekte erzeugen:
Kunden haben das vorhandene Bankprodukt dauerhaft präsent
Das Produkt löst während der Laufzeit immer wieder positive Assoziationen und Gefühle beim Kunden aus
das Produkt ist beim Kunden gedanklich so mit einem Nutzen oder Vorhaben verbunden, dass Sie als Anbieter in der Zukunft Folgegeschäft erwarten können. Und damit eine erhöhte Markentreue erreichen.
Bankprodukte mit Kundenbindungseffekt
Schaut man mit diesen Kriterien auf die Produktlandschaft einer Bank, so findet man bei genauerer Betrachtung einige „versteckte Perlen“, die aus der Sicht von „Kundenbindung erhöhen“ eine viel höhere Aufmerksamkeit verdienen.
Drei finde ich besonders erwähnenswert:
1. Alle Arten von Bankcards / Kreditkarten
Jeder Kunde zückt mehr als einmal die Woche eine seiner Karten aus seinem Portemonnaie, um damit zu bezahlen oder Bargeld abzuheben. Welches andere Bankprodukt hat man sonst noch physisch „in der Hand“? Und das so häufig?
Eine moderne, coole Haptik und Optik Ihrer ausgegebenen Karten birgt eine enorme Chance,
Ihre Bank jede Woche im Unterbewusstsein ihres Kunden zu positionieren.
Warum sonst machen erfolgreiche Fintechs wie N26 oder Revolut einen solchen Hype um ihre durchgestylten „metal“-Kreditkarten aus einem Stahlblech, die kein Stück Plastik sondern ein Lifestyle-Produkt sind? Bei beiden Anbietern steht auf der Vorderseite nur noch der Kundenname, die Kartendaten sind auf der Rückseite. Dadurch kann ein Kunde den Erwerb einer solchen Statussymbol-Karte stolz und problemlos über social-media-Kanäle posten. Mehr Kundenbindung geht nicht.
2. Der Wohn-Riester-Vorsorgebausparvertrag
Riester ist tot, sagen Sie? Achtung: Die eigenen Gedanken werden immer zur Realität.
Ich sehe das anders. Welches Produkt schenkt dem Kunden in Null-Zins-Zeiten jährlich wiederkehrend und risikolos eine beträchtliche Summe an Geld und eine prima Rendite? Welches Produkt erlaubt es, mit dem Kunden immer wieder ins Gespräch zu kommen und die passende Besparung bzw. Zulagenausschöpfung zu prüfen?
Welches Produkt wird dafür sorgen, dass der Kunden bei einer in der Zukunft
anstehenden Investition sich immer mit Ihrer Bank in Verbindung setzen wird?
Der Riester-geförderte Bausparvertrag!
Weil der Kunde ihn gedanklich genau für die Situation „irgendwann in die eigenen 4 Wände investieren“ bespart hat und ohne Sie nicht nutzen kann. Egal ob für einen Ersterwerb oder für einen altersgerechten Umbau der Bestandsimmobilie. Wer sich das Baufinanzierungsgeschäft der Zukunft sichern möchte, kommt um den (Wohn-)Riester als Ansparprodukt nicht umhin.
3. Das Kunden-Schließfach in der Bank
Ok, ich gebe zu: das Kunden-Schließfach ist kein klassisches „Bank-Produkt“. Eher eine Dienstleistung, um Wertsachsen und wichtige Dokumente sicher zu verwahren. Das Geniale daran: der Kunde verbindet sein Sicherheitsgefühl direkt mit Ihrer Bank! In Ihren Räumlichkeiten liegt physisch, was auf keinen Fall abhanden kommen sollte. Oder was nicht jeder kennen und wissen sollte.
Das Schließfach schafft dem Kunden ein richtig gutes Gefühl! Und bietet einen Grund,
immer mal wieder in die Bank zu gehen.
Dabei kann er auch gleich alle anderen Bankthemen vor Ort klären und besprechen. Er ist ja eh schon bei Ihnen. Wozu da noch zum Wettbewerb gehen? Das Schließfach Ist sicherlich kein Massenprodukt für Zehntausende von Kunden. Aber für Ihre gehobenen Kunden besonders interessant und relevant.
Wie präsent ist das Thema „Schließfach“ als Mittel zur Kundenbindung bei Ihren
Vermögensbetreuern und Firmenkundenbetreuern?
Sie haben kaum Fächer (frei)? Dann denken Sie darüber nach, neue Kapazitäten zu schaffen. Denn die Nachfrage nach Schließfächern wird die nächsten Jahre deutlich steigen. Garantiert. Egal, was Sie im Jahr an Mietgebühren verlangen. Die Negativzins-Entwicklung wird hier einen Hype auslösen. Traurig, aber vermutlich wahr.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Ulrich Thaidigsmann
www.thaidigsmann.de
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